Sauerteig für ein neues Morgen

Antoine de Saint-Exupery hat gesagt: „Man muss lange leben, um ein Mensch zu werden.“ Sicherlich bist du seit deiner Empfängnis ein ganzer Mensch und bis zum heutigen Augenblick hast du nicht aufgehört ein ganzer Mensch zu sein und du wirst immer ein Mensch sein. Doch das, was Saint-Exupery meint, was er sagen möchte, ist, dass es in uns immer das Böse gibt, welches uns zerstört, dass es in uns so viele Krankheiten, so viele Enttäuschungen, Depressionen, Aggressionen gibt, eine Flucht vor der Pflicht und vor allem, was uns täglich erwartet. Ängste vor den anderen Menschen, vor Auftritten, vor der Verantwortung. Deshalb sollte man ganz lange gegen diese Oberflächlichkeiten, gegen Zerstörung und gegen das Böse kämpfen, damit wir ein ganzer Mensch werden. Ganz bedeutet, unsere Wunden, unsere Krankheiten zu heilen, angst- und bedrängnisfreie Menschen zu sein, ohne einen Gedanken an irgendetwas Negatives und Böses. Ohne Aggressivität, ohne Gewissensbisse, ohne innere Spaltung und Zerteilung. Damit wir erhobenen Hauptes allen Menschen ohne Angst begegnen und keine Angst vor der Kritik und Bemerkungen anderer Menschen haben, sondern ihnen ganz ruhig begegnen können.

Damit wir solche Menschen werden, müssen wir ein langes Leben haben. Aber wir brauchen nicht ganz viele Jahre, sondern was wir brauchen ist ein intensives Leben. Das Leben, in dem du intensiv gelebt hast, ein Tag, an dem du viel Gutes getan hast, das war ein langer Tag. Du fühlst, welcher Reichtum in diesem Tag geblieben ist und wie du diesen Reichtum im Herzen trägst und wie du „mehr“ Mensch geworden bist, wie du glücklicher geworden bist.

Das ist das, was Saint-Exupery damit meint. Man muss lange leben, um ein Mensch zu werden! Man muss lange vom Leben lernen, aus seiner Vergangenheit und der Zukunft.

Man muss um sich schauen, betrachten, nachdenken, fragen, diskutieren, überlegen und beten damit der Mensch ein ganzer Mensch werden kann.

Doch vor allem sollte man die Liebe des Schöpfers einsaugen, Ihm alle seine Sünden überlassen, seine Leiden, Krankheiten und sagen, Er möge sie vergeben und sie zurechtrücken. Den anderen vergeben, damit wir die schwersten Erkrankungen in uns loswerden. Dann in die Augen Gottes schauen, in die Augen der Menschen und in die eigenen Augen. So werden wir, indem wir heil werden, immer mehr Mensch werden.

Dann wird es neben uns immer mehr Menschen geben. Dann wird es keine schlechten Zeiten geben, denn diese existieren nicht. Es existieren nur schlechte Menschen, welche schlechte Zeiten machen. Und sobald du besser wirst, entstehen gute Zeiten.

Sei ein Sauerteig für ein besseres Morgen!

PleMir / Übersetzt von Marija Ivanović