Den Schmerz besiegen

1 Minute für dich mit Prof. Tomislav Ivancic am 16.05.2014 (Ple Mir)
Der Schmerz kann viele kostbare Situationen in unserem Leben blockieren.
Wenn du Angst vor Schmerzen hast, kannst du unzählig viele schöne und wertvolle Dinge deswegen nicht tun. Du vertust deine Lebenszeit, deine Fähigkeiten liegen brach. Du bleibst frustriert und leer. Das ist tragisch. Es macht dich depressiv und traurig – das tut mehr weh als leiblicher Schmerz!
Schmerzen und Leiden begleiten den Menschen sein Leben lang.
Manchmal fällt es dir schwer aufzustehen, wenn du vorher länger gesessen bist.
Es fällt dir schwer, dich hinzusetzen wenn du vorher viel gegangen bist.
Es fällt dir schwer etwas zu tun oder ins Meer zu springen wenn dein Magen voll ist weil du zu viel gegessen hast.
Du hast es schwer, wenn du krank bist, wenn du verwundet bist, wenn du müde und alt bist, wenn dich Arthritis, Rheuma oder Gicht einholt, wenn dich Krisen, Sinnlosigkeit, Bedrängnis, Lustlosigkeit und Oberflächlichkeit ergreifen.
Du hast es schwer wenn du tief abtauchst in die Gesetzlosigkeit, in das Böse, in den Hass, in das Nichtvergebenwollen und wenn du hartnäckig im Bösen verharrst – das ist ein schweres Leiden!
Qual und Leid erlebst du auch, wenn du zwar weißt, dass es den Schöpfer der Welt gibt, wenn du ihm aber auf der materiellen, menschlichen bzw. leiblichen Ebene nicht begegnen kannst. Dann sprechen die Menschen sehr schnell davon, dass es ihn nicht gibt – als gäbe es nur pure Materie! Es existieren doch auch unsere Gedanken und unsere Worte, die du nicht sehen kannst! Es existiert auch die Musik, wenn du sie nicht hören kannst!
Es gibt also die geistige Dimension. Sie ist sogar noch stärker als die körperliche. Diese geistige Ebene leitet den Körper, und so soll es auch sein. Denn wenn dich dein Körper leitet und nicht dein Geist, dann gleitest du ab, dann zerstörst du dich, dann siehst du keinen Sinn – du kannst dann nur bis zu der nächsten Wand sehen und nicht darüber hinaus.
Im Geiste sein bedeutet, über die Wand hinweg schauen zu können – grenzenlose Horizonte zu besitzen!
Solange der Mensch sich hier auf der Erde befindet, hat er gegen Leiden, Krankheiten, Qualen und Schmerzen zu kämpfen.
Immer tut dir etwas weh und das bedrückt dich. Die Menschen haben Angst vor Operationen – sie sagen, es wird wehtun.
Die Menschen habe Angst zum Zahnarzt zu gehen – sie fürchten, es wird wehtun.
Wegen der Schmerzen wollen ältere Menschen keine Liegestütze machen, sie wollen nicht knien. Wenn sie aber trainieren und sich hinknien würden, wenn sie Liegestütze machen würden, würden die Schmerzen nachlassen, sie würden wieder beweglicher und viele würden schließlich wieder ganz ohne Schmerzen sein.
Was kannst Du tun?
Anstatt dich zu ängstigen und vor dem Schmerz zu fliehen, solltest du ihn annehmen. Wenn du den Schmerz annimmst und trotz der Schmerzen das tust, was gut ist, dann vernichtest du eigentlich den Schmerz, du nimmst ihm seine Macht. Er herrscht nicht mehr über dich und hört auf weh zu tun.
Deshalb ist es im Leben am wichtigsten, gerade den Schmerz anzunehmen, etwas zu tun, auch wenn es wehtut, auch wenn du durch den Schmerz hindurch musst. Das ist dann die Kraft! Dann erhebt der Mensch sich über den Schmerz, dann hört es auf weh zu tun.
Vielleicht hast du bereits diese Erfahrung, lieber Zuhörer! Versuche es!